Portugal ist ein kleines Land und dabei von umwerfender Vielfalt. Während im Süden die Strände mit feinstem Saharasand geradezu unendlich erscheinen, bestimmt eine dramatisch steile Felsküste den Norden, und dazu donnern in Nazaré die höchsten Wellen der Welt an Land. Über 1000 Kilometer ist Por- tugals Küste lang und gleichzeitig ragen im Hinterland Berge hinauf und es durchziehen Korkeichenwälder, Olivenplantagen, Salzebenen und Reisfelder die atemberaubend schöne Landschaft.
Und während Lissabon und Porto, beide ganz unterschiedlich in ihrer Art, um die Gunst der Besucher ringen, schmiegen sich pittoreske Fischerdörfchen an den Atlantik und recken sich auf dem Land mittelalterliche Städtchen empor. Getrieben von saudade, diesem ureigenen und melancholischen Lebensge- fühl, das die Sehnsucht nach dem Verlorenen ebenso beschreibt wie die nach dem Unerreichbaren, haben die Portugiesen sich immer der Ferne zugewandt. Bis heute erzählen die brasilianischen und afrikanischen Einflüsse in Kultur und Küche davon und in der Architektur die filigrane Steinakrobatik der Man- uelinik mit ihren Ankern und Algenverzierungen. Genauso kühn aber ist die moderne Architektur, denn Portugal hat sich längst auch neu erfunden. Alte Landgüter wurden in moderne Hideaways verwandelt, junge Läden haben sich in den historischen Kulissen niedergelassen, versehen Althergebrachtes mit einem modernen Twist und mit lässigem Style. Das Wunderbare ist, dass sie dabei dennoch ganz eigen bleiben und durchdrungen sind von Melancholie und Tradition.