Im Stadtteil Lingotto hat Fiat im Jahre 1916 das große Werk erbaut – inklusive dem Teil, der Kult geworden ist, die Teststrecke auf dem Dach für die neuen Fiat Modelle. Dieses Autowerk war für lange Zeit technisch das ambitionierteste, was die europäische Automobilindustrie zu bieten hatte. Dadurch bestimmte das Werk das gesamte Leben im Bezirk Lingotto und war Dreh- und Angelpunkt aller wirtschaftlichen und sozialen Aktivitäten. Mit dem Werk in Lingotto wurde Fiat neben dem Wolfsburger VW Konzern, zu einem der größten Automobilbauer in Europa. Aufgrund von größerem Missmanagement kam der Fiat Konzern Ende der 70er, Anfang der 80er ins Straucheln, darum wurde 1982 das Werk in Lingotto aufgegeben. Mit dem Werk verkam aber auch der gesamte Stadtteil Lingotto. Durch massive Bürgerproteste initiiert, wurde ein Architekturwettbewerb für das alte Fiat-Werk ausgeschrieben, den der italienische Architekt Renzo Piano gewann. Sein Projekt sah ein modernes Kultur- und Messezentrum mit Konzerthalle, Multiplexkino (Pathè Lingotto), Fünf-Sterne-Hotel (Le Meridien), Einkaufszentrum und einem Kubus auf dem Dach für die Pinacoteca Giovanni e Marella Agnelli vor. Nach Fertigstellung wurde auch der Stadtteil Lingotto wieder aufgewertet, so dass heute rund um das alte Fiat-Werk wieder ein pulsierendes Viertel in den Außenbezirken von Turin entstanden ist.
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