Ostu Di Djun

Wer sich in die Ostu Di Djun begibt, muss sich im Klaren darüber sein, dass man jegliche Kontrolle an der Tür abgibt, und sich voll und ganz auf den exzentrischen Besitzers Ciano einlassen muss. Denn, es gibt keine Karte, das Essen wird einfach serviert. Aber, es lohnt sich voll und ganz. Zusammen mit Tochter und Frau bedient er die Gäste, während Mama Francesca die Hoheit in der Küche hat. Die erste Regel im Djun ist Fülle. Selbst der Wein wird nur in Magnumflaschen gereicht – und dabei ist es egal, wie viel oder wenig man trinken möchte, die Flaschen der besten Weingüter stehen einfach auf dem Tisch. Zwischendurch kommt die Tochter mit einer großen Schüssel voller farbenfrohem Besteck und man darf selber wählen – rosa Messer zur blauen Gabel? Die Küche bietet klassisch piemontesische Gerichte wie Vitello Tonnato und auch Pasta mit Trüffel – alles absolut köstlich. Die Schwierigkeit besteht darin, genug Platz für die genial Käseauswahl zu lassen: Das riesengroße Holzbrett welches einem am Ende präsentiert wird, ist voller hervorragender Käselaibe. Die Auswahl wird einem dabei recht leicht gemacht: Ciano fragt einen, ob man lieber „Mäh“ oder „Muh“ möge – das Ganze ist ein Riesenspektakel der Sinne. Am Schluss bezahlt man an der Theke. Dabei ist nicht ganz klar, welches System dahinter steckt, allerdings sollte man sich auf einen Preis um die 50 Euro einstellen. Das Lokal ist voller Einheimischer, insofern scheint alles mit rechten Dingen zuzugehen. Sie müssen reservieren.