Ein absoluter Lieblingsort von uns ist eine – für uns – Neuentdeckung: Das Seehotel Ambach in Kaltern in der Nähe von Bozen in Südtirol. Wir haben es selten gesehen, wie Betreiber ein Hotel in der ursprünglichen Tradition überführen in die Neuzeit und es dabei schaffen, das Stammpublikum zu halten und trotzdem ein neues, hippes Klientel dazu zu gewinnen. Hier könnt Ihr unsere Eindrücke nachlesen und einige Fotos sehen.
Wir waren so begeistert, dass wir den Besitzer Klaus Maran per Email ein paar Fragen gestellt haben, die er uns beantwortet hat. Lest hier unser Interview:
Wie kam es überhaupt dazu, dieses „alte“ Haus zu übernehmen?
1973 eröffnete meine Tante Anna Ambach ihr Seehotel am Nordost-Ufer des Kalterer Sees. Geplant wurde es vom Doyen der Südtiroler Moderne, Othmar Barth (1927-2010).
Er war so etwas wie der Leibarchitekt unserer Familie, mehr noch, ein Freund des Hauses. Kurz zuvor hatte er den Bade– und Restaurantbetrieb „Gretl am See“ meiner Eltern geplant.
Dieses architektonische Familienschmuckstück vererbte mir meine Tante im Jahr 2014, seitdem führe ich es zusammen mit meiner Frau Manuela.
Wann war der Moment, als Du gemerkt hast, dass das Hotel nicht veraltet ist, sondern im Gegenteil eine Stilikone?
Immer schon! Ich bin mit der Architektur von Othmar Barth groß geworden (Neubau Gretl am See, Adaptierungen Gretl am See, Privathaus).
Anfänglich wurde das Seehotel als gestrandetes Schiff verspottet und die einzigartige Architektur überhaupt nicht geschätzt. Das Seehotel Ambach hat jahrzehntelang in einem „Dornröschenschlaf“ gelegen und war hauptsächlich nur Stammgästen und Architekturliebhabern bekannt, die daran das Gesamtkunstwerk erkannten. 40 Jahre hat meine Tante kaum etwas geändert, was sich nachträglich als Glücksfall entpuppte.
Seit 2014 führen wir das Hotel und haben die letzten Jahre genutzt, um es behutsam zu renovieren und an zeitgemäße Standards anzupassen – mit dem Vorsatz den ursprünglichen Charakter des Hauses zu bewahren.
Man sieht im Hotel, dass sowohl alte, Stammgäste dort sind, wie auch junges, stylishes Publikum. Wie schaffst Du den Spagat zwischen diesen beiden grundverschiedenen Zielgruppen?
Die ältere Generation sind Stammgäste, die dem Haus treu geblieben sind und bereits in ihren jungen Jahren das Besondere (Architektur und Natur) erkannt und geschätzt haben.
In den letzten Jahren haben wir auch ein jüngeres, stylisches Publikum auf unser Haus aufmerksam machen können, vor allem durch Internet, Hotelportale und -kollektionen, Social Media.
Die Möglichkeit der unterschiedlichsten Aktivitäten spricht Gäste verschiedenster Altersgruppen an. Das großzügige Raumangebot im Innen- und Außenbereich ermöglicht es jedem Gast seinen eigenen Bereich zu finden.
Für die ältere Generation ist der Stil der 70s Nostalgie, für die jüngere Generation hip.
Danke an Klaus Maran für seine Antworten.
Hallo Frau Bramigk
Ich versuche mich anzumelden, es klappt leider nicht. Wie dem auch sei, ich bin begeistert von Ihrem Auftritt bei ARTE.
Hallo Frau Studnik. Vielen Dank 🙏🏼. Wo möchten Sie sich denn anmelden?